Mit einem Rekordergebnis von 16 Siegen bei nur einer Niederlage erkämpften sich Moritz Reck und Julian Bissbort wie im Vorjahr die Ingersheimer Meisterschaft im Tandemschach. Auf Platz zwei landete das Team Lauffen um Holger Scherer und Axel Widmer. Dritter wurden die Bietigheimer Bernhard Förster und Wolfgang Lutz.
Nach dem planmäßigen Turnierstart im Kleiningersheimer Vereinsheim Schönblick ging es sofort richtig zur Sache. Im Akkordtakt wurden Damen, Läufer und Springer geopfert, um Angriffe abzuwehren und gleich zum Gegenangriff überzugehen.
Tandem-Schach ist eine vom klassischen Schachspiel abgeleitete Schachvariante, bei der jeweils 2-er Mannschaften an zwei Brettern gegeneinander antreten. Das bedeutet, dass neben dem spielerischen Können auch Teamgeist gefragt ist.
Wenngleich der Spaß im Vordergrund stand, so lockten doch zahlreiche Preise und Pokale und trieben die Schachspieler zu geistigen Höchstleistungen an. Die dazu notwendige Energie konnte durch Seitenwürste, Leberkäse sowie einer „Double-Time“ (nimm zwei Stückchen Kuchen und bezahle einen) aufgenommen werden.
Zu Beginn des Turniers war keine Prognose möglich, welches Team an diesem Tag als Sieger hervorgehen würde. An den ersten Brettern gab es ständig Führungswechsel und die Mannschaften nahmen sich gegenseitig die Punkte weg. Die Mannschaft des Kornwestheimers Markus Stoll, der mit dem vereinslosen Sven Eidler spielte, startete mit vier Siegen in Folge furios. Dabei brachten sie auch den späteren Siegern deren einzige Niederlage bei. Allerdings ereilte sie dann das gleiche Schicksal wie die anderen Teams und sie mussten im Verlauf der siebzehn kräfteraubenden Runden wichtige Punkte abgeben. Am Ende reichte es „nur“ für Platz sechs.
Etwas besser machten es die für den SC Tamm spielenden Jan-David Lange und Andreas Döring. Trotz Fehlstarts kämpften sie sich zurück in die Spitzengruppe und erreichten am Ende den fünften Rang. Mit der gleichen Anzahl von Siegen, allerdings der besseren Feinwertung landete das beste Team des Gastgebers, die „Kings of Queen“ um Tomasz Turski und Philipp Ziegler auf Platz vier.
Der Jugendpreis ging an die Neckarsulmer Florian Leiensetter und Philipp Müller, die zum ersten Mal in Ingersheim an den Start gingen. Mit insgesamt fünf Mannschaften stellte Neckarsulm (neben dem Gastgeber) die größte Anzahl von Mannschaften, was durch den Gewinn von zwei der insgesamt drei ausgelosten Sonderpreise belohnt wurde.
Neben diesen reinen Vereinsmannschaften gab es zudem eine spielstarke Gruppe sogenannter „Mixed“-Teams. Das sind Mannschaften, die sich aus Spielern von verschiedenen Vereinen zusammensetzten. So bildeten der Marbacher Andreas Meschke zusammen mit dem Erdmannhausener Sascha Fox eine „Duracel“-Kooperation, die sich Platz acht erspielte. Anja Jehle aus Ingersheim verbündete sich mit dem für Stuttgart-Mönchfeld spielenden Johannes Müller zur „Blockflöten-AG“, um sich Platz sieben zu sichern. Bestes und erfolgreichstes Beispiel waren jedoch die Turniersieger Julian Bissbort vom Heilbronner SV und Moritz Reck vom SK Bebenhausen 1992.
Im nächsten Jahr feiert das Tandemturnier, das sich im Turnierkalender von vielen Schachfreunden im Bezirk Unterland etabliert hat, sein erstes kleines Jubiläum. Zum „Fünfjährigen“ hat Edgar Jehle, Turnierorganisator und 1. Vorsitzender des Schachclubs, bereits angekündigt den Preisfond zu erhöhen und zudem für weitere Überraschungen zu sorgen. Dadurch sollen überregionale Teams angelockt werden und das spielerische Niveau weiter erhöht werden.